Irland zieht sein Resümee nach dem ersten Jahr
Das Wissenschaftsteam von GLA:D Irland veröffentlicht die ersten Ergebnisse.
Good Life with osteoArthrisis from Denmark (GLA:D) feiert dieses Jahr sein zehnjähriges Jubiläum. Wie der Name verrät, ist das Ziel, das Leben von Menschen mit Arthrose zu verbessern. Um dies zu erreichen, werden TherapeutInnen in der leitlinienkonformen Versorgung geschult. Und der Erfolg spricht für sich. Die Fülle an wissenschaftlichen Arbeiten zur Effektivität und Effizienz wirft vielerorts die Frage auf, warum diese Versorgungsstrategie noch nicht in allen Ländern verbreitet ist (wir berichteten). Bisher hat das Modell in zehn Ländern Fuß gefasst. Zuletzt in Irland im Jahr 2021.
In Irland
Die Entwicklung
Verbesserung auf allen Ebenen
Sowohl die Knie- als auch die HüftpatientInnen profitierten von dem zwölfwöchigen Übungsprogramm. Während die Nutzung von Schmerzmedikamenten halbiert wurde, verbesserte sich die Schmerzintensität um 16 bis 20 Prozent. Zusätzlich verbesserten sich die Lebensqualität (14/15 Prozent) und Gehgeschwindigkeit (15/17 Prozent) deutlich. Die TeilnehmerInnen waren begeistert und nahmen konsequent an den Sitzungen teil.
Zu bedenken ist hier, dass es sich um relativ kurze Beobachtungszeiträume handelt. Die AutorInnen des Jahresberichts betonen diese Limitation. Sie verweisen auf zukünftige Veröffentlichungen mit längeren Follow-up-Zyklen und weiteren Endpunkten, wie die OP-Wahrscheinlichkeit.
Die erwarteten Vorteile
Und in Deutschland?
Die Wissenslücke in der leitliniengerechten Versorgung von PatientInnen mit Knie- und Hüftarthrose wurde erst kürzlich wieder zum Thema. Die KollegInnen um Prof. Dr. Kopkow (Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg) untersuchen seit Jahren die Leitlinienadhärenz von deutschen PhysiotherapeutInnen. Nach ihrer Arbeit zum Rückenschmerz riefen sie bereits 2021 zur Teilnahme an der Umfrage zur Arthroseversorgung auf. Nun erschien die dazugehörige Veröffentlichung – mit erschreckenden Ergebnissen.
Gleichzeitig starten die ersten zögerlichen Modellprojekte zur Einführung von GLA:D in Deutschland.
Fazit
Wir bieten die GLA:D-Therapie in unseren Düsseldorfer Praxen ebenfalls an.
Gut für Sie zu wissen: Immer mehr Krankenkassen übernehmen inzwischen die Kosten!