Irland zieht sein Resümee nach dem ersten Jahr

Das Wissenschaftsteam von GLA:D Irland veröffentlicht die ersten Ergebnisse.

Good Life with osteoArthrisis from Denmark (GLA:D) feiert dieses Jahr sein zehnjähriges Jubiläum. Wie der Name verrät, ist das Ziel, das Leben von Menschen mit Arthrose zu verbessern. Um dies zu erreichen, werden TherapeutInnen in der leitlinienkonformen Versorgung geschult. Und der Erfolg spricht für sich. Die Fülle an wissenschaftlichen Arbeiten zur Effektivität und Effizienz wirft vielerorts die Frage auf, warum diese Versorgungsstrategie noch nicht in allen Ländern verbreitet ist (wir berichteten). Bisher hat das Modell in zehn Ländern Fuß gefasst. Zuletzt in Irland im Jahr 2021.

In Irland

Den Grundstein für die Einführung des Programms in Irland legte die Gründung der Non-Profit Organisation „GLA:D® Ireland“. Diese ermöglichte die erste zweitägige Fortbildung von PhysiotherapeutInnen in Theorie und Praxis im Oktober 2021. Außerdem übernimmt die Vereinigung die notwendigen Datenerhebungen und wissenschaftlichen Auswertungen der Effekte im eigenen Land. Dieser Ansatz der kontinuierlichen Forschungserweiterung zeichnet GLA:D seit seiner Entstehung aus.

Die Entwicklung

Bis Dezember 2022 fanden drei Kurse mit insgesamt 71 TeilnehmerInnen statt, die seither als zertifizierte GLA:D-TherapeutInnen tätig sind. Auf einer Fläche so groß wie Bayern sind so bereits 15 Standorte entstanden. Diese Zentren versorgten 130 Personen mit Knie- oder Hüftarthrose mit einem Durchschnittsalter von 64 Jahren. Davon waren 78 Prozent Frauen. Bis zur Erstellung des ersten Ergebnisberichts haben 58 TeilnehmerInnen das Programm beendet und die Abschlussfragebögen ausgefüllt.
 

Verbesserung auf allen Ebenen

Sowohl die Knie- als auch die HüftpatientInnen profitierten von dem zwölfwöchigen Übungsprogramm. Während die Nutzung von Schmerzmedikamenten halbiert wurde, verbesserte sich die Schmerzintensität um 16 bis 20 Prozent. Zusätzlich verbesserten sich die Lebensqualität (14/15 Prozent) und Gehgeschwindigkeit (15/17 Prozent) deutlich. Die TeilnehmerInnen waren begeistert und nahmen konsequent an den Sitzungen teil.

Zu bedenken ist hier, dass es sich um relativ kurze Beobachtungszeiträume handelt. Die AutorInnen des Jahresberichts betonen diese Limitation. Sie verweisen auf zukünftige Veröffentlichungen mit längeren Follow-up-Zyklen und weiteren Endpunkten, wie die OP-Wahrscheinlichkeit.

 

Die erwarteten Vorteile

Ergebnisse aus Ländern, die bereits seit Jahren das GLA:D-Programm in der Standardversorgung etabliert haben, zeigen, dass eine enorme Kostenersparnis möglich ist. Operationen konnten bei der Mehrheit der Menschen über Jahre hinweg vermieden werden. Und dies nicht zum Leid der PatientInnen, sondern durch die deutliche Verbesserung der Symptome und Lebensqualität. Allein in Australien konnte im Jahr 2019 etwa 303-690 Millionen australische Dollar (184-418 Millionen Euro) eingespart werden.

Und in Deutschland?

Die Wissenslücke in der leitliniengerechten Versorgung von PatientInnen mit Knie- und Hüftarthrose wurde erst kürzlich wieder zum Thema. Die KollegInnen um Prof. Dr. Kopkow (Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg) untersuchen seit Jahren die Leitlinienadhärenz von deutschen PhysiotherapeutInnen. Nach ihrer Arbeit zum Rückenschmerz riefen sie bereits 2021 zur Teilnahme an der Umfrage zur Arthroseversorgung auf. Nun erschien die dazugehörige Veröffentlichung – mit erschreckenden Ergebnissen.

Gleichzeitig starten die ersten zögerlichen Modellprojekte zur Einführung von GLA:D in Deutschland.

 

Fazit

Auch Irland schafft es bereits im ersten Jahr die Versorgung von PatientInnen mit Knie- und Hüftarthrose zu verbessern. Der Blick in Länder, in denen GLA:D seit mehreren Jahren in die Standardversorgung integriert ist, zeigt eine massive Kostenersparnis.

Wir bieten die GLA:D-Therapie in unseren Düsseldorfer Praxen ebenfalls an.
Gut für Sie zu wissen: Immer mehr Krankenkassen übernehmen inzwischen die Kosten!


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